Unsere zweite Tagesetappe auf dem Rheinsteig führt uns von Kaub nach Lorch. Diese Etappe verspricht ein wenig Entspannung, da sie die kürzeste unserer drei Etappen ist.
Tourdetails
Datum: Karfreitag, 07.04.2023
Länge: 14km
Höhenmeter: 500m ▲ / 500m ▼
Dauer: 5:30h inkl. Pausen, 4:30h Gehzeit
Schwierigkeit: T2
GPX-Track
Karte & Höhenprofil
Wegbeschreibung
Der Tag beginnt mit einem guten Frühstück auf dem Zimmer. Jede Scheibe Brot, die im Magen landet, muss nicht mehr auf dem Rücken getragen werden. Für die kurze Etappe heute füllen wir auch die Wassersäcke nur mit jeweils 1.5 Liter. Los geht es ganz gemütlich um 9:30 Uhr. Leider nieselt es und ist sehr verhangen, sodass wir den Tag in Regenjacken starten. Man kann es sich halt nicht aussuchen. Bevor wir auf den Rheinsteig einsteigen, laufen wir noch am Rheinufer entlang, um noch einen Blick auf die Zollburg Pfalzgrafenstein zu werfen – übrigens eine der wenigen Burgen am Rheinsteig, die man auch besichtigen kann.
Dann geht es aber auch schon wieder unter den Bahngleisen hindurch und auf den Rheinsteig zurück. Zuerst steil eine Straße nach oben, dann links abbiegend auf einen Feldweg durch die Weinberge in Richtung Burg Gutenfels, die sehr mystisch im Nebel hängt.
Kur vor der Burg geht es dann rechts auf einen Höhenweg über den Weinbergen entlang. Bei besserem Wetter ist es sicher schön, hier entlang zu wandern. Leider ist der Weg aber auch recht ungeschützt, was in dem Nieselregen bei uns ziemlich unangenehm ist. Unten im Rhein sehen wir eine Fähre, die Touristen zur Burg Pfalzgrafenstein bringt, während wir immer weiter bergauf gehen. Kurz nach einem Tennisplatz erreichen wir dann ein Waldstück, in dem es durch die Bäume etwas angenehmer ist. Hier geht es weiter bergauf, jetzt auf einer Forststraße. An einer Schutzhütte angelangt, wissen wir, dass wir dem höchsten Punkt der Etappe bereits erreicht haben. Die Hütte ist zwar wind- und wettergeschützt, allerdings ist es noch ein bisschen früh für eine Pause, da wir noch nicht einmal anderthalb Stunden unterwegs sind.
Auf der weiteren Strecke gibt es immer wieder Aussichten hinab ins Rheintal. Der Weg ist ein einfach zu gehender Pfad, der in schon bekannter Rheinsteig-Manier vor sich hin mäandert. Bald geht es auch wieder bergab. Der Waldboden ist hier bei der nassen Witterung sehr rutschig und man muss etwas vorsichtig gehen. Um etwa 11:45 erreichen wir das Tor zum Rheingau und damit auch die Rheinland-Pfälzisch-Hessische Landesgrenze. Kurz hinter diesem Tor gibt es mitten im Wald den Weinstand Grenzvogt, der zur Mittagspause einlädt. Immerhin haben wir hier auch schon mehr als die Hälfte der Strecke hinter uns gebracht.
Wir machen es uns auf den überdachten Bänken gemütlich und lassen es uns bei Wein, Kuchen und unserem Proviant gut gehen. Kaum sitzen wir, kommen noch andere Wanderer an und wir kommen mit vielen ins Gespräch. Die Gruppe wächst immer weiter und mit sich füllender Runde wird es auch echt warm unter der Überdachung. Es ist eine lustige Runde und die Zeit vergeht wie im Flug. Nach einer guten Stunde machen wir uns gestärkt wieder auf den Weg. Es regnet immer noch.
Bald erreichen wir Lorchhausen, das wir östlich hinter der Clemenskapelle umgehen. Hier gibt es sogar einen Weinautomaten, mit gekühlten Wein- und Wasserflaschen. Super für Tagesausflügler, die ein Glas in den Weinbergen genießen wollen!
Nach Lorchhausen gibt es noch einmal einen kurzen Anstieg, dann verläuft der Rheinsteig als Panorama-Höhenweg über den Weinbergen und parallel zum Rhein bis zur Burgruine Nollig. Hier gibt es auch noch einmal ein paar Bänke und die laut Beschilderung „schönste Weinsicht im Rheingau“.
Ab hier ist es dann „nur noch“ der Abstieg nach Lorch. Der ist eher ein Steig, als ein Wanderweg, aber mit reichlich Bügeln und Stahlseilen abgesichert. Die Schieferfelsen sind durch den Regen allerdings rutschig, wie Schmierseife. Gute Trittsicherheit ist hier Pflicht!
Am unteren Ende des Steigs finden wir dann auch ein Warnschild, diesen bei Regen besser zu umgehen. Das wäre oben sicher auch nicht verkehrt! Zumindest wir haben dort aber kein solches gesehen. Wie schon am Tag zuvor geht es jetzt wieder in einer riesigen Kehre von Nordosten her in den Ort hinein. Unsere Unterkunft erreichen wir kurz vor 3 Uhr nachmittags. Der Rest des Abends verläuft entspannt, wie gestern: Duschen, Essen, Bett 😉
Fazit
Die Etappe von Kaub nach Lorch ist entspannt zu gehen und mit dem Weinstand auf ungefähr halber Strecke verhungert und verdurstet man auch sicher nicht, wenn man nur wenig Proviant dabei hat. Leider hatten wir ein bisschen Pech mit dem Wetter und es hat den ganzen Tag geregnet. Trotzdem ist die Wanderung alles in allem eine schöne Tagestour mit reichlich Ausblicken und wieder vielen Burgen auf beiden Rheinseiten.
Pingback: 3 Tage auf dem Rheinsteig – Die Berge rufen