Der Grubenkopf ist einer der markanteren Berggipfel, den wir von unserem Balkon aus sehr gut sehen können. Daher steht der Berg in den Ammergauer Alpen auch schon länger auf unserer Bucket List und nun ist es endlich soweit, dass wir ihn besteigen 🙂
Tourdetails
Datum: 26.05.2023
Länge: 15km
Höhenmeter: 900m ▲ / 900m ▼
Dauer: 6h inkl. Pausen, 5:15h Gehzeit
Schwierigkeit: T2
GPX-Track
Karte & Höhenprofil
Wegbeschreibung
Wir starten unsere Wanderung morgens um 9:45 am Parkplatz Sägertal (P5) direkt an der Linder. Gleich hinter dem Parkplatz überqueren wir den Fluss und folgen dem Wegweiser in Richtung Bäckenalmsattel. Wir wandern auf einer Forststraße idyllisch am Bach entlang und leicht ansteigend ins Sägertal hinein.
Nach einer etwas rutschigen Querung des Sägertalbachs wird es langsam steiler. Andere, die die Tour als Bike & Hike Tour machen und sich dadurch den langen Weg auf der Forststraße verkürzen, deponieren hier ihre Fahrräder. Ab jetzt gehört das Gelände den Wanderern! Bald passieren wir den Abzweig zum Lösertaljoch, gehen allerdings geradeaus weiter zum Bäckenalmsattel.
Kurz nach dem Abzweig kommen wir aus dem Wald heraus und müssen an einer unscheinbaren Stelle noch einmal nach rechts den Bach überqueren. Bis auf einen quer über den Weg liegenden Ast gibt es hier keine Markierung und man muss ein wenig aufpassen, die Stelle nicht zu verpassen. Die Pfadspuren, die hier weiter geradeaus laufen, deuten darauf hin, dass hier wohl schon mehrere Wanderer falsch gelaufen sind.
Auf der anderen Seite des Tals geht es wieder in den Wald und über einen schmalen Pfad weiter hinauf. Der Geruch nach Bärlauch, der hier den kompletten Waldboden dicht bedeckt, ist hier sehr intensiv. Weiter oben wieder aus dem Wald heraus ist der Sattel bereits in Sicht. Die letzten Meter führen über einen Pfad einen Wiesenhang hinauf und nach etwa 1:45h erreichen wir den Bäckenalmsattel auf 1536m. Der Platz bietet sich wunderbar für eine kurze Bananenpause mit Aussicht ins Lindertal an.
Nach etwa zehn Minuten Pause gehen am Sattel scharf rechts weiter bergauf, dem Wegweiser Richtung Grubenkopf folgend. Der Weg wird nun deutlich steiler und führt über Serpentinen an eine seilversicherte Felspassage.
Oberhalb der kurzen Kraxelei befinden wir uns auf einer Art Hochplateau. Vor uns ragen schon die Gipfel des Grubenkopfs und Feigenkopfs auf und in Verlängerung des Feigenkopfs auch die weitaus bekanntere große Klammspitz.
Der Weg führt weiter zunächst über Wiesen, vorbei an der schön gelegenen Hirschwanghütte (in Privatbesitz), dann links abbiegend direkt auf den Grubenkopf zu. In ein paar schattigen Ecken existieren noch ein paar kleine, aber unproblematische Schneefelder mit gut ausgetretener Spur. Dort, wo kein Schnee mehr liegt, ist der Boden durch die großen Mengen an Regen, die in in den letzten Wochen gefallen sind, sehr aufgeweicht und matschig mit teils tiefen Löchern. Und ratet mal, wer bis zur Wade in ein solches versinkt…
Die letzten Meter zum nahegelegenen Gipfel führen über einen steilen Anstieg entlang des Scheitels des Bergrückens.
Um 12:45 kommen wir oben an dem etwas vorgelagerten Gipfelkreuz an und genießen das tolle Panorama mit Rundumsicht in die umliegende Bergwelt und das Alpenvorland. Direkt zwischen uns und dem Forggensee liegt der Buchenberg, auf dem wir erst letzte Woche mit Jacquelines Familie waren. Beim Blick ins Ammergebirge und die Allgäuer Alpen sehen wir einige andere Gipfel, die wir schon bestiegen haben, darunter die Scheinbergspitze, den Säuling und den Aggenstein.
Nach dem obligatorischen Eintrag ins Gipfelbuch und einer halbstündigen Pause steigen wir auf dem gleichen Weg wieder zum Parkplatz ab. Als kleines Highlight der Tour sehen wir ganz in der Nähe der Hirschwanghütte noch drei Gämse auf der Hochebene grasen.
Theoretisch könnte man vom Bäckenalmsattel noch einen kurzen Abstecher zur Kenzenhütte machen und dort einkehren. Da sich der Himmel allerdings ziemlich zuzieht, verzichten wir darauf und steigen direkt wieder ab. Für den Abstieg brauchen wir etwa 2:30h, erreichen somit nach ziemlich genau 6h wieder unser Auto und sind zufrieden über die gelungene Tour.
Fazit
Die Wanderung auf den Grubenkopf ist eine schöne Tagestour, die mit tollem 360° Gipfelpanorama belohnt. Der Weg ist überwiegend einfach und der Gipfel nicht so stark frequentiert, wie einige der bekannteren Nachbargipfel. Mit rund 6h und 900hm hat die Tour auch eine sehr angenehme Länge – nicht zu kurz und nicht zu lang 🙂
Für uns hat sich der Tag auf jeden Fall sehr gelohnt und beim Blick vom Balkon können wir jetzt immer an die Tour zurückdenken!